„pane, pane non fontane“ schimpften die Römer, als Papst Innozenz X eine extra Steuer zur Finanzierung der „Fontana dei Quattro Fiumi“, des Vier Ströme Brunnens, an der Piazza Navona erhob. Sie wollten lieber Brot zum Essen, als noch einen Brunnen. Die Steuer blieb, der Brunnen wurde trotzdem gebaut.
Noch heute ist Brot nicht nur für die Römer, sondern in ganz Italien, etwas besonderes. Ähnlich wie in Deutschland so gibt es auch hier über 400 regionale Brotsorten. Die Unterschiede zwischen dem Schüttelbrot aus Südtirol (Alto Adige) und einem Mafalda aus Sizilien sind gewaltig.
Was heißt das für euren Aufenthalt in Rom? Natürlich kann man Brot auch im Supermarkt kaufen. Aber wenn ihr euch schon die Mühe macht, beim Metzger ein wenig Mortadella, Schinken (prosciutto), Salami (salume) oder Käse (formaggio) zu kaufen, dann solltet ihr auch eine Bäckerei (panificio), am besten eine handwerkliche Bäckerei, also einen echten Bäcker und keinen Backshop suchen. Der heißt dann panificio artigianale.
Es gibt viele davon in Rom, in den stark von Touristen frequentierten Gebieten allerdings weniger. Soll ich euch ein kleines Geheimnis verraten? Eine meiner Lieblingsbäckereien ist gar nicht so weit weg vom Campo dei Fiori. Sie heißt Antico Forno Roscioli, und in dieser Bäckerei wird seit 1824 Brot und mehr gebacken. Heute bekommt man dort auch „un pezzo di pizza“, also ein Stück Pizza. Die Auswahl ist reichhaltig , aber typisch für Rom sind eigentlich zwei „Brötchen“:
Die Rosetta, die in etwa aussieht wie eine bayerische Kaisersemmel und von der die Römer sagen : “La rosetta? Con la mortazza è la morte sua!”. Mortazza ist römischer Dialekt und bedeutet Mortadella. Der Spruch heißt also in etwa: Die Rosetta mit Mortadella schmeckt so gut, dass man sich daran fast tot essen kann.
Die andere Semmel, die fast schon ein Brot ist, denn sie wiegt so um die 100 Gramm, ist die Ciriola. Sie gilt als das römische Brot. Natürlich gibt es bei der Familie Roscioli (spricht man übrigens Roscholi) noch viele andere Sorten Brot. Einfach ausprobieren! Und wenn es mit dem Italienischen noch etwas hapert, lächeln und deuten – dann klappt’s schon.
Mehr Tipps zu Bäckereien gibt es in unsrem Führer VIVA ROMA
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