Wo genau der Ursprung unseres heutigen Speiseeises liegt, weiß eigentlich niemand. Verschiedene Theorien verweisen auf China oder den islamischen Raum. Für die Italiener liegt der Ursprung selbstverständlich in Italien, genauer in Sizilien. Bereits im 9. Jahrhundert will man dort einen Vorläufer unseres heutigen Speiseeises gemischt haben, aus Früchten, Milch und Honig. Bereits früh wusste man, dass bei der Mischung von Wasser mit verschiedenen Salzen Kältemischungen entstehen, die Temperaturen weit unter 0 Grad ermöglichen.
Richtig populär wurde das Speiseeis im 18. Jahrhundert und kehrte dann aus Frankreich mit den zunehmenden Touristenströmen auch in das selbst ernannte Mutterland des Speiseeises, des „Gelato“, nach Italien zurück.
In Rom gibt es wahrscheinlich mehr Eisdielen als Kirchen, wir haben darum nur drei für dieses Bazzecole herausgegriffen. Weitere finden sich natürlich in unserem Führer Viva Roma !
Da wäre zunächst die Antica Gelateria Giolitti, die sich seit dem Jahr 1900 in der Via Uffici del Vicario 40 befindet. Seit 1960 gibt es auch einen Ableger in der Viale Oceania 90 im Centro EUR – deutlich weniger überlaufen, aber auch deutlich schwieriger zu erreichen.
Das ganze Angebot zu beschreiben würde, wie bei den folgenden zwei, den Rahmen dieses Bazzecole sprengen.
Die Gelateria della Palma, von der man in unseren kleinen Video einen Eindruck gewinnt, spielt etwa in der gleichen Liga wie Giolitti. Man bietet eine unglaubliche Sortenvielfalt (bis zu 150 ! ) , zur Hauptreisezeit ein unglaubliches Gedränge und die Qualität ist unglaublich gut.
Und dann gäbe es da noch den Palazzo del Freddo, der heute auch unter Gelateria Fassi firmiert. Seit 1880 ist er in der Via Principe Eugenio 65, und bei den Römern im allgemeinen und denen im Viertel San Lorenzo erfreut er sich ungebrochener Beliebtheit. Der Raum selbst verströmt den Charme einer mittleren Bahnhofshalle, aber das Eis ist sehr lecker und die Zahl der Touristen hält sich in Grenzen.
Ein ganz praktischer Tipp: In Italien muss man zuerst an die Kasse gehen und sagen, was man möchte, entweder über den Preis oder in Portionsgröße (piccolo, medio, grande), dann bezahlen und mit dem Bon, dem scontrino, anschließend sein Eis holen. „Kugeln“ oder so etwas gibt es in Italien nicht, auch wenn man in deutschen Foren bisweilen den Begriff „pallina“liest. Normalerweise sagt man: :Vorrei un cono/una coppetta con = Ich hätte gern ein Hörnchen / einen Becher mit (Anzahl der Geschmäcke)