Piccole Chiese

Kleine Kirchen.

Es sind in der Tat kleine Kirchen, zu denen ich euch hier führen möchte.

Warum?

Nun, zum einen kennt die großen jeder und jede. Sankt Peter, Santa Maria Maggiore, San Giovani in Laterano und wie sie alle heißen. Das soll nicht despektierlich sein, weiß Gott nicht ;), aber in diesen Kirchen tue ich mich schwer zur Ruhe zu kommen und Gott nah zu sein. Dort gibt es ein ständiges Rumoren (für die Peterskirche im Vatikan ist das eher untertrieben) und man finden kaum einen Platz um zu sitzen, ein Fenster zu betrachten, das Gesicht einer Figur zu studieren … zur Ruhe zu kommen.

Letztlich auch einfach sich Gott zu öffnen.

Sitzen - Ausruhen- Nachdenken - Beten ? © Thomas Michael Glaw 2015
Sitzen – Ausruhen- Nachdenken – Beten ? © Thomas Michael Glaw 2015

Ich möchte euch einladen in der alten Stadt Rom ein paar Stellen, einige Gebäude zu besuchen, in denen man in all dem Trubel seine Gedanken sammeln kann.

Den Alltag loslassen kann.

Vielleicht, wenn man Glück hat, auf ein paar grundlegende Erkenntnisse stößt.

San Carlo ai Catinari

ist so eine Kirche. In der Nähe des Campo dei Fiori gelegen (Piazza Benedetto Cairoli, 117) ist sie dem Heiligen Karl Borromäus geweiht. „Catino“ ist eine Schüssel, der Name legt also die Vermutung nahe, dass zur Zeit ihrer Erbauung Töpfer in dieser Gegend ihr Handwerk betrieben. Ich möchte euch nicht mit baulichen Details dieser barocken Kirche langweilen. Das schönste an ihr ist, dass man dort mal (so ziemlich) allein sein kann.

Ghetto

Schon das Wort hat einen eigenen Klang. Da klingt deutsche Geschichte mit – oder sollen wir sagen die dunkle seite der jüngeren deutschen Geschichte? Im Jahre 1870, mit der „Gründung“ des italienischen Staates, fielen die Mauern des Ghettos, das Papst Paul IV 1555 errichten ließ. Das historische Ghetto hat trotzdem seinen besonderen Charme bewahrt. Natürlich gibt es dort heute viel zu viele Touristen, natürlich wird dort so manches viel zu teuer verkauft … trotzdem sitzen dort immer noch viele Menschen auf einfachen Stühlen auf der Straße und unterhalten sich.

Warum ich euch auf dieses Viertel aufmerksam machen?

Man bewegt sich gewissermaßen zwischen Jahrtausende alten Kulturen: es gibt dort Überreste antiker, jüdischer und katholischer Sakralbauten, die mich schon immer angezogen haben und die einen immer zum Nachdenken anregen. Und es gibt diese kleine Kirche San Gregorio Divina Pietá. Keine große Kunst. Kein großes Ding. Aber lange Zeit mussten die römischen Juden hier an besonderen Sonntagen katholischen Gottesdiensten lauschen um dadurch zum wahren Glauben bekehrt zu werden.

Vielleicht ein Grund um hineinzugehen und um einfach einmal auf sich selbst und vielleicht Gott zu lauschen.

Monti

gehört zu meinen Lieblingsvierteln in Rom. Nicht nur , dass ich in diesem „Rione“, diesem Viertel , das zwischen den Hügeln Quirinale, Esquilino, Veminale und Celio liegt, wohne, wenn ich in Rom bin, man  spürt dort auch ein wenig von dem Rom, das ich mag.

Licht im Dunkeln - Ruhe in Hektik © Thomas Michael Glaw
Licht im Dunkeln – Ruhe in Hektik © Thomas Michael Glaw

Aber wir wollten ja eigentlich nach ruhigen Momenten suchen … Monti ist recht quirlig, es gibt tolle Pizzerien wie das „Grazie a Dio é Veneri“ oder Resaurants wie die „Osteria della Suburra“, aber die Kirche „Madonna dei Monti„, deren Eingang ihr in der gleichnamigen Straße finden werdet, strömt eine gewisse Ruhe aus. Nur selten verirrt sich ein Tourist dort hinein … man kann dort einfach sitzen und den vergangenen Tag mit Staub, Hitze, Ärger zurücklassen und in der dunklen Kühle einen ruhigen Moment genießen. Wer möchte kann auch versuchen in wenig weiter die Straße hinunter zugehen um zu schauen ob die Kirche Ss. Quirico e Giulietta offen ist; es ist eine frühchristliche Kirche, die man üblicherweise auch nicht in den Reiseführern findet. Auch dort kann man gut verschnaufen

 

 

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